Ausstellungen


2008 – “Er & Sie”  Galerie SMUC Rosenheim

 

text er sie_b„Er“ und „Sie“ bilden eine Einheit, sind aber jedes für sich ein Individuum. Eine kleine Geschichte gehört dazu, die erzählt, dass diese bei den Tücher eine Erinnerung an eine einstige Lebensgemeinschaft sind. Mit Fotoverfremdungen im Spannungsfeld von „Er und Sie“ beschäftigt sich Bernhard Bindl derzeitig. So verwendet er Vergrößerungen von alltäglichen beziehungsweise belanglosen Urlaubsschnappschüssen, oft einfach fotografische Ausschussware. Auf dieses Umfeld klebt er Figuren von Menschen, die er aus Illustrierten ausschnitt, zum Beispiel Werbefotos. Dann wiederum werden diese Modelle herausgeschnitten. Das Foto ist gravierend verändert. An die Wand gepinnt, sind diese „Ausschnitte“ weiß wie eben diese Wand dahinter. Das „Ohne Titel“, Bild von Bernhard Bind!. Öffentliche wurde ins Private transportiert, das Spiel von Hinzufügen und Wegnehmen hat das Bild verändert. Die Abwesenheit‘ von Bildteilen macht neugierig, regt an, Geschichten in der neuen Komposition zu entdecken. Die auf transparentes Papier gemalten Arbeiten haben eine besondere Leichtigkeit. Ebenfalls mit feinen Nägeln an der Wand befestigt, wird hier das Spielerische noch weitergeführt. Auf die ersten Pinselstriche, mit Ölfarbe auf das Papier gestrichen, folgt ein wohl überdachter spielerischer Eingriff. Das bemalte, transparente Papier wird teilweise umgeschlagen, die Vorder- zur Rückseite gemacht und umgekehrt. So verändern sich die Farben, weisen neue Nuancen auf. Überlagerungen ergänzen sich über die Transzendenz. Licht, Schatten und verschiedene Sichtweisen geben den Bildern eine Lebendigkeit, wie eine weitere Dimension. In ihrer Einfachheit sind alle Arbeiten sehr komplex. Ihre Inhalte eröffnen sich dem Besucher; der sich mit Muse auf sie einlässt.

 

Margit Jacobi, Im Spannungsfeld von „Er und Sie“, Arbeiten von Bernhard Bindl in der Rosenheimer Galerie „Smuc Goldschmiede“

 


2004 – „ALL TAG“ im Kunstverein Rosenheim

Trotz ganz anderer Fokussierung befassen sich auch die Bilder von Bernhard Bindl, der vorgestern in der Münchner Akademie der Bildenden KÜnste den Manfred-Bischoff-Preis verliehen bekam, mit verschiedenen Bildebenen. Seine Arbeiten profilieren sich durch raffinierte Einfachheit, eine minimalistische Beschränkung auf die Grundkoordinaten der abstrakten Malerei. Dabei scheint er jedesmal eine kleine Versuchsanordnung an der Wand aufzubauen, mit Vorliebe malerische G~undlagenforschung zu betreiben und die interagierenden Komponenten des Bildes auf Malerei-Ebene zu reflektieren. Bindl macht die Malerei zum Thema der Malerei und hinterfragt in seinen Arbeiten Zusammenhänge, die bisher selbstverständlich erschienen. So bringt er mit der Geste einer unmittelbaren Zeichensetzung Ölfarbe in pastoser Dichte direkt auf der Wand an und klebt eine farblos-durchsichtige Acrylplatte darüber, wobei das transparente Rechteck alleine durch die Adhäsionskraft der Farbe gehalten wird. – Bei diesem künstlerischen Experiment wird das übliche Verhältnis von Wand, Bildträger und Malerei lustvoll auf den Kopf gestellt, werden traditionelle Gattungsmodi auf leichtfüßige Weise dekonstruiert. Letztendlich gelingt eine prägnante Parabel darauf, daß es sich bei einem Bild im

Grunde immer um eine Projektion handelt. Zwischen Wand und oberster Farbschicht entsteht bei Bernhard Bindl auf engsten Raum eine irritierende Räumlichkeit. Schichtungen und Farbüberlagerungen werden dabei im wahrsten Sinne des Wortes transparent, geheimnisvolle Effekte nachvollziehbar gemacht.

 

Sabine Dorothee Lehner, Auszug aus der Rede zur Ausstellung „ALL TAG“ im Kunstverein Rosenheim am 16. 01.04

 


2004 – Debutantenaustellung Akademie der bildenden Künste München

 

2004_Debutantenausstellung AdbK München

Die Arbeiten von Bernhard Bindl, die sich links und rechts an den Wänden des Eingangs reihen sind fast zu übersehen. In einer spröden reduzierten Formensprache thematisieren sie grundlegende Fragen der Malerei zur Bildgrenze und der Wirkung von Farbe. Bindls Arbeiten erschließen sich nicht schnell auf den ersten Blick, sondern fordern die gesamte Aufmerksamkeit und Konzentration des Betrachters. Es sind minimale Eingriffe die Bindl vornimmt, um das Verhältnis von Wand, Bildträger und Farbe zu erkunden. Bindl verfolgt diese Fragen mit großer Beharrlichkeit. Für sein Diplom ging er an die äußerste Grenze, in dem er seine zeichenhaften Setzungen direkt auf die Wand malte und auf der noch feuchten Farbe eine Plexiglasscheibe fixierte. Bildträger, Farbe und Bildgrund waren nicht mehr voneinander zu trennen. Sie bildeten eine Einheit. Bindl, der seit 1997 bei Jerry Zeniuk Malerei studierte, zuletzt als Meisterschüler, wurde für seine Werk mit dem Manfred-Bischoff- Preis ausgezeichnet. In der Ausstellung zeigt er eine Reihe von Arbeiten, die er auf eine semi-transparente Folie aus Kunststoff gemalt hat. Bindl experimentiert schon lange mit dieser Form des Bildträgers. Sie ermöglicht ihm beide Seiten zu bemalen und dadurch eine räumliche Tiefe zu erzeugen. Doch Illusionismus durch Anklänge von Gegenständlichkeit zu hervorzurufen, ist Bindl fremd. So legt er die Technik seines Farbauftrags durch Faltungen offen. Seine Arbeiten behaupten nicht mehr zu sein, als das, was sie sind: Bildträger und Farbe vor einer weißen Wand.

 

Cornelia Gockel, Auszug aus der Einführung zur Debütanten- Ausstellung am 14.01.04

 


 2003 – Diplom Akademie der bildenden Künste München

 

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Mit sehr reduzierten Mitteln arbeitet Bemhard Bindl an grundlegenden Fragestellungen der Malerei. In der Regel verwendet er nicht mehr als zwei, drei Farben, die in langen geraden Strichen, aber mit erkennbar handwerklichem Duktus aufgetragen werden.

Besondere Aufmerksamkeit verdient der Umgang Bindis mit den herkömmlichen Funktionen der Komponenten eines Bildes. Diese werden kritisch hinterfragt und frei umdisponiert. Dies führt zur Umkehrung dieser Funktionen. Eine Arbeit beispielsweise entsteht durch vier, einander kreuzweise auf die Wand aufgetragenen Farbwülste. Auf diese drückt er eine Glasscheibe, die zunächst durch Adhäsion, später durch die Klebekraft der Farbe an der Wand gehalten wird. Bildträger wird somit im buchstäblichen Sinne die Farbe. Das Glas mutiert zur Bildfläche, die allerdings nichts anderes zeigt als die dahinterliegende Farbe. Die grundlegende Annahme, dass durch Auftrag von Farbe auf einen Träger ein Gemälde entsteht wird hier obsolet. Überhaupt erhält Farbe in den Bildern des Künstlers tendenziell objekthaften Charakter und zeigt sich darin auch als ihr eigentliches Thema. Ihr freier Umgang mit dem, was üblicherweise als Grenzen des Bildes verstanden wird, verleiht dem Beieinander-Sein von Farbe und Träger etwas zwangloses und zufälliges und suggeriert eine materielle Autonomie der Farbe.

Darüber hinaus zeigt sich auch ein zeitliches Moment in den Arbeiten. Immer wieder finden sich transparente und semitransparente Schichtungen. Einerseits in den teils lasierend aufgetragenen Pinselstrichen, wie auch in speziellen Kunststofffolien, die unauffällig einmontiert werden. Somit ist häufig ein „zuvor“ in den Arbeiten gegenwärtig. Auch Prozesshaftes findet Eingang in seine Arbeiten. So sind Bilder entstanden, in denen Öl, bzw. Lösungsmittel langsam in trockene Farbschichten vordringt. Ein Vorgang der Wochen andauern kann, nachdem der Künstler das letzte mal Hand angelegt hat.

Bindls Arbeiten sind reale, absolute Arbeiten in dem Sinne, dass sie nichts repräsentieren außer sich selbst. Alles an Ihnen ist darauf angelegt, Malerei offen sichtbar zu machen. Doch trotz dieser Offensichtlichkeit verführen die Arbeiten immer wieder dazu, ihre Oberfläche, Wirkung und den mutmaßlichen Prozess ihrer Entstehung zu erforschen.

 

 Rudi Belter, zur Ausstellung im „mini salon“, Januar 2003

 


2002 – Gegenüber

 

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2001 – „Gegen die Regeln“ Aspekte Gallerie im Gasteig München

 

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2001_Gegen die Regeln4- Aspekte Galerie München_b